Laut einem Vorabbericht des „Spiegel“ haben sich die Minister Philipp Rösler und Norbert Röttgen vorerst auf eine Ablehnung des sogenannten Frackings geeinigt. Die Piratenpartei NRW, die sich für eine solche Ablehnung stark gemacht hat [1], begrüßt diese Entscheidung als einen ersten Schritt in die richtige Richtung. „Der Druck auf die Bundesregierung darf nun aber nicht nachlassen. Die Piraten wollen, dass das Fracking im Land, im Bund und der EU verboten wird“, sagt Thomas Küppers von der Piratenpartei NRW, Koordinator des landesweiten Aktionstagstags gegen Fracking [2].
„Wir freuen uns, dass die Regierung in Berlin sich offenbar der Einschätzung der Piraten zum Thema Fracking angeschlossen hat und der massiven Risiken bewusst wird“, sagt Hanns-Jörg Rohwedder, Koordinator des Arbeitskreises Umwelt und Energie der Piratenpartei NRW. „Die unüberschaubar großen Risiken des Frackings für die Allgemeinheit stehen in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, den wenige Konzerne aus dieser Fördermethode gezogen hätten.“ Für die Piraten stand von Anfang an fest, dass die Interessen der Allgemeinheit klar vor den Interessen einiger weniger Energieunternehmen stehen. Wie auch zahlreiche Bürgerinitiativen, die sich gegen diese Form der Rohstoffgewinnung aussprechen, haben die Piraten in den vergangenen Monaten, teils in gemeinsamen Aktionen mit den engagierten Bürgern, umfassend über die Risiken informiert und die Bevölkerung aufgeklärt.
Beim Fracking-Verfahren soll Gas durch das Aufbrechen von im Erdreich liegenden Gesteinsmassen, auch durch den Einsatz von Chemiekalien, gewonnen werden. Dabei kann es zu Verunreinigungen von Grundwasser, der Oberfläche, aber auch der Luft kommen. Mitunter ist es möglich, dass durch das Fracking tief im Erdreich liegende und eigentlich unbedenkliche Radioaktivität an die Oberfläche gelangt.
Quellen:
[1] Ablehnung von Fracking
[2] Aktionstag Fracking
zu früh gefreut!!! Auf Nachfrage der LINKEN wurde dieses Manöver als Wahlkampfblabla entlarvt:
„Vorsichtig ausgedrückt kann man sagen, dass beim Thema Fracking die Wahrheit bis zum äußersten strapaziert wird,“ kommentiert die LINKE Bundestagsabgeordnete Ingrid Remmers einen Spiegel-Bericht vom 6. Mai 2012. Das Magazin hatte berichtet, dass Wirtschaftsminister Rösler und der damalige Bundesumweltminister Röttgen sich darauf verständigt hätten, vorerst keine Fracking-Bohrungen zulassen zu wollen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mittlerweile auf Nachfrage Remmers mitteilte sehe man aber für die Ablehnung oder Genehmigung von derartigen Vorhaben ausschließlich die Länder in der Verantwortung.
„CDU/CSU und FDP weichen beständig aus. Seit über einem Jahr drängen wir auf eine Regelung dieser riskanten und ökologisch fragwürdigen Fördermethode für Erdgas,“ so Remmers weiter. Entsprechende Anträge der LINKEN und der anderen Oppositionsfraktionen wurden jedoch mit den Stimmen der Regierungskoalition abgelehnt. Man wolle weiterhin die Ergebnisse von in Auftrag gegebenen Studien abwarten heißt es.
„Dabei liegen die Fakten auf dem Tisch. International hat man erkannt, dass diese Fördermethode eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt. Und das bei vernachlässigbar kleinem Nutzen,“ ergänzt Remmers mit Blick auf Fracking-Verbote in Frankreich, Bulgarien und Großbritannien. „Da muss man schon fragen dürfen, warum unsere Regierung zu keiner Entscheidung kommen will.“