Die drastische Motivwahl des Deutschen Kulturrats für das Plakat „Kulturfledderer“ [1] kritisiert der Arbeitskreis Kultur und Medien NRW und fordert eine Rücknahme der Plakataktion. Aus Sicht der Piraten ist die Darstellung nur eine polemische Kampfansage an die Netzkultur, welche sich auch durch Mashups, Remixes und Neuinterpretationen bestehender Kultur definiert.
Vor dem Hintergrund der mittlerweile sachlichen Diskussionen zum Thema Urheberrecht und Künstlervergütung [2] ist dieses Plakat ein Schlag ins Gesicht für die Bemühungen um einen konstruktiven Dialog. „Wir stehen für ein Miteinander und nicht für eine Eskalation“, meint Elle Nerdinger, Sprecherin des AK Kultur und Medien NRW. „Daher wollen wir nach Vorbild des Urheberrechtsdialogs auf Bundesebene auch in NRW das Gespräch mit Künstlern, Medienleuten und anderen Kreativen suchen“, führt Nerdinger weiter aus.
Die Piraten setzen sich für eine faire Künstlervergütung ein. Es gilt, sinnvolle und transparente Vergütungs- und Vertriebswege für Künstler und das Publikum zu finden, anstatt andauernd eine vermeintliche Kostenloskultur zu beklagen. Das Publikum, welches kulturelles Gut im Netz nicht mehr nur passiv konsumiert, sondern auch remixt, sollte nicht durch Drohkampagnen und Einschücherungen auf die Rolle der Zahler reduziert werden. Kultur ist heute mehr den je ein Dialog geworden. Dies gilt es in künftigen Fassungen des Urheberrechts [3] sowie Vertriebs- und Vergütungsmodellen zu berücksichtigen.
Bezahlbare, allgemein zugängliche und publikumsfreundliche Kulturangebote zu schaffen und zu unterstützen ist ein wichtiges Anliegen der Piratenpartei. „Wir stehen für eine Urheberrechtsreform im Sinne der Künstler und des Publikums“, so Elle Nerdinger. „Und wir verwahren uns aufs Schärfste gegen diese Art der Polemik, welche der deutsche Kulturrat mit dieser Plakataktion fördert. Mit den Piraten soll es mehr Kultur geben, nicht weniger. Die Abschaffer sind andere!“
Krähennest – Podcast der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen
Quellen:
[1] Plakat „Kulturfledderer“
[2] Fazit zum Urheberrechtsdialog der Piraten: Kultur muss zirkulieren
[3] Argumentationspapier zur Reform des Urheberrechts
Die Piraten setzen sich für das Filesharing ein. Künstlervergütung ist da recht irrelevant, es fielen sogar Aussagen wie „Dafür sind wir nicht zuständig, die Urheber müssen da ein neues Geschäftsmodell finden“.
Der Konsument ist wichtig, nicht der Urheber und der Verwerter, die laut getätigten Aussagen beide „zurückstecken“ müssen.
Die Aussage mit der fairen Künstlervergütung ist zwar interessant, entspricht aber nicht den derzeitigen Beschlüssen der Piratenpartei.
“Dafür sind wir nicht zuständig, die Urheber müssen da ein neues Geschäftsmodell finden—.
Wo und in welchem Zusammenhang fiel denn diese Aussage? Und war sie offizieller Natur?
„Die Aussage mit der fairen Künstlervergütung ist zwar interessant, entspricht aber nicht den derzeitigen Beschlüssen der Piratenpartei.“
Der dritte Link unter der PM (Basis für einen Beschluss auf dem BPT2011.2) sagt aber genau das aus!
„Wir stehen für eine Urheberrechtsreform im Sinne der Künstler und des Publikums—
In eueren eigenen Worten: roflcopter. Deswegen sind auch so viele Künstler für euch, oder? Weil ihr die unterstützen wollt. Deswegen unterzeichnen tausend Uhrheber Petitionen gegen die Piraten, die haben das alle bloß missverstanden. Auch das Plakat: Reines Vorurteil.
Liebe Piraten: Steht wenigstens dazu, dass es bei euch um die Legalisierung von Filesharing geht als Kernthema geht und tanzt nicht mit windigen Formulierungen um den heißen Brei wie alle anderen Politiker. Ich dachte, ihr wollt transparent sein.
Ich muss sagen, ich finde das Plakat gar nicht mal so schlecht. Es funktioniert nämlich genau umgekehrt. Man muss einfach mal eine Bildanalyse machen.
Das Syndikat selbst stellt sich auch noch dumm an dazu. Es vermag nicht einmal richtig zu zitieren. Eine komplette Pressemeldung des Deutschen Kulturrats übernimmt man ohne Nachweis. „!Ja zum Urheberrecht“ aber richtiges Zitieren muss nicht sein.
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Solange Ihr noch keine akzeptablen und auch nur in Ansätzen praktikable Idee habt, wie denn Urheber ihre Leistung von den profitierenden Nutzern vergütet bekommen seid ihr auch bei Eurem einen Thema völlig unglaubwürdig. So werdet ihr als reine Schmarotzer wahrgenommen, was vermutlich auch in guter Näherung auch stimmt.