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Adventskalender – 8. Dezember: Mit Popcorn wird alles besser!

Als ehrenamtlicher Pressesprecher eines Landesverbandes der Piratenpartei muss man –   besonders in Wahlkampfzeiten – bestimmte überlebensnotwendige Fähigkeiten und Talente besitzen: Selbstorganisation, effiziente Internetrecherche, Medienkompetenz, Schnelllesen und das Beherrschen einer Entspannungstechnik. Ich empfehle hier das Mantra „Ommmmm, ich bin eine Schale…“. Bewährt haben sich außerdem ein großer Bildschirm, Zweitakku für das Handy, sowie ein ausreichend vorhandender Vorrat an Kaffee und Zigaretten. Gesundheitsapostel dürfen letztere gerne durch Brottrunk oder grünen Tee und zuckerfreie Kaugummis ersetzen.

Mögen dem geneigten Leser einige Dinge dieser Aufzählung vielleicht plausibel erscheinen, bedürfen andere wahrscheinlich einer näheren Erläuterung. Vorab sollte man sich jedoch noch zwei für die Mitglieder der Piratenpartei kennzeichnende Merkmale ins Gedächtnis rufen:

  1. Bei uns ist alles transparent. Und wenn etwas wider Erwarten nicht transparent ist, muss es sofort und ohne Rücksicht auf Verluste transparent gemacht werden.
  2. Wenn $PIRAT sich nicht mindestens einmal in der Woche über ein Gate empören kann, öffentlich und mit einem wirkungsvollen Verbreitungsgrad, wird es extrem unleidlich. Diese Empörung äußert $PIRAT meist mit Hilfe von Twitter und/oder auf Mailinglisten, seltener in Blogs und den immer gerne genommenen offenen Briefen. Übrigens, so richtig wohl fühlen sich einige Piraten erst, wenn der GpW-Index [1] auf mindestens 2,3 angestiegen ist.

Ein für den Pressesprecher typischer Morgen während des Wahlkampfs sah also in der Vergangenheit so aus:

  • Google-Alerts prüfen, gibt’s etwas zu den Piraten, was bereits in den Mainstream-Medien oder Blogs steht, ich aber noch nicht weiß.
  • Zehn ausgewählte Mailinglisten checken, auf Länge der Threads achten. Mehr als 20 Postings zu einem Thema deuten oft auf ein Gate hin, mag der Betreff des Threads auch noch so harmlos klingen.
  • Auf Twitter nachsehen, was in Deutschland gerade trendy ist. Außerdem die selbsterstellten Kolumnen durchscrollen, versteckt sich dort irgendwo ein schlummerndes Gate? Hier hat sich übrigens ein 27“ Bildschirm, auf dem in Tweetdeck mindestens acht Kolumnen mit selbsterstellten Listen oder Suchbegriffen übersichtlich dargestellt werden können, als unschlagbar erwiesen.

Diese Routinetätigkeit nahm in der Vergangenheit bis zu einer Stunde eines kostbaren 24h-Arbeitstags ein. Besonders gewissenhafte oder ehrgeizige Pressesprecher wiederholten das Prozedere dreimal täglich. Seit dem Sommer diesen Jahres ist jedoch Besserung in Sicht!

Foto: CC BY-NC-SA 2.0 (Codeworks)

Am 27. August 2012 erblickte eine Webseite das Licht der Welt, welche die Arbeit der Pressesprecher – und auch ein wenig die der Journalisten – revolutionieren sollte. Die Popcornpiraten [2] waren geboren! Kein langes Suchen mehr in den unzähligen Kommunikationskanälen der Piraten, nie wieder diese latente Angst, man könne von einem Gate überrascht werden.

Übersichtlich, auch nach Bundesländern sortierbar, findet dort jeder Leser große und kleine, schlummernde und bereits explodierte, Pseudo- und echte Gates. Die Popcornpiraten sind aktuell, Gates lassen sich auch bequem per RSS-Feed oder Twitter (@popcorn_piraten) abonnieren. Piratenherz, was willst Du mehr!

Geadelt wurde der, von einigen bereits als Korrektiv der Piratenpartei betitelte Webauftritt ebenfalls. Sowohl SPON als auch Fefe haben die Popcornpiraten in eigenen Artikeln als Primärquelle erwähnt. Darauf eine Tüte Popcorn!

[1] GpW = Gates per Week, ein von Tobias Stephan, einem der Mitbegründer des Krähennests eingeführter Index.
[2] Popcornpiraten

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