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Piraten hinterfragen intransparenten Feuerwehrfahrzeugmarkt

Piraten aus Gladbeck und ganz NRW haben zusammen mit dem Bundestagslistenkandidat Thomas Weijers erfolgreich Vergabeverfahren im Markt der Feuerwehrfahrzeuge hinterfragt.

Bei einem Überraschungsbesuch eines Ausbauunternehmens für Feuerwehrfahrzeuge am 28.03.2013 fanden die Piraten zwei Feuerwehrfahrzeuge vor, die als Vorführfahrzeuge durch die Stadt Gladbeck (TLF 4000) und Herne (GW-L 2) angeschafft worden waren, sich aber gerade erst im Rohbau befinden. Es sind Fahrzeuge, deren besondere Eignung im Vorfeld verteidigt wurde, die aber zum Zeitpunkt der Anschaffung nur auf dem Papier existierten.

„Hier wurden europaweite Ausschreibungen umgangen und finanzielle Nachteile in Kauf genommen um Wunschfahrzeuge anzuschaffen, unter dem Deckmantel der schnellen notwendigen Beschaffung.“, so Thomas Weijers. Nach dem Ausschreibungsleitfaden des Deutschen Feuerwehrverbandes, sind auch solche Fahrzeuge aufgrund des Schwellenwertes von über 200 000 EUR ausschreibungspflichtig [1].

Ausgehend von einem wahrscheinlich rechtswidrigen Vergabeverfahren der Stadt Gladbeck [2], dass durch den Feuerwehrchef Josef Dehling und den Beigeordneten Herrn Dr. Wilk verteidigt wurde, recherchierten die Gladbeck Piraten zusammen mit dem Kandidaten und ehemaligen Feuwehrzeitungsredakteur Thomas Weijers in diesem Fall.

Erst im Jahr 2011 war das sogenannte Feuerwehrkartell [3] aufgeflogen, in dessen Rahmen Ausschreibungen verteilt oder umgangen worden waren. Nun zeichnen sich ähnliche Strukturen ab, in deren Rahmen die Ausschreibungsvorgaben des Bundes und Europas umgangen werden sollen. Aus Sicht der Piraten geht es dieses mal vermutlich von einem schwedischen Hersteller aus, dessen Fahrgestelle in mehreren Fällen in Verbindungen von Vorführfahrzeugen oder Alleinstellungsmerkmalen an den üblichen Vergabeverfahren vorbei angeschafft wurden. Auch von Seiten des aktuell betroffenen Feuerwehrausbauers aus der Nähe von Siegen wurde den Piraten berichtet, dass der LKW schwedische Hersteller ein vermehrtes Interesse am Deutschen Markt hat und auf den Bau von Vorführfahrzeugen drängt. Die Anschaffungen werden oft auch mit dem Argument der besonders sicheren Fahrzeuge nach Schwedentest begründet, den jedoch auch alle anderen in Schweden zugelassenen LKWs erfüllen.

„In der Verantwortung stehen hier die Stadtverwaltungen, die ohne Ausschreibungen einen hohen finanziellen Schaden für die Städte in Kauf nehmen“, so Bundestagskandidat Weijers. Die derzeitigen Anschaffungen sind zwar günstiger, als üblich, aber im direkten Vergleich zu zeitgleichen öffentlichen Ausschreibungen gleichwertiger Fahrzeuge auf Mercedes oder MAN [4] bis zu 70 000 EUR teurer [5].

Die Piraten werden diese Entwicklung weiter beobachten und hinterfragen. Die betroffenen Stadtverwaltungen werden dazu aufgerufen, sich in Zukunft mit Hilfe von Ausschreibungsspezialisten die entsprechende Fachkenntnis einzuholen. So sollen transparente und faire Vergabeverfahren in diesem Markt ermöglicht werden, ganz im Sinne der Sicherheit der Bürger und der eingesetzten Feuerwehrleute.

Quellen:
[1] Fachempfehlung Deutscher Feuerwehrverband Ausschreibung von Feuerwehr Fahrzeugen

[2] Kaufabsichtserklärung der Stadt Gladbeck

[3] Feuerwehrkartell

[4] Hersteller

MAN, Mercedes der Schwedentest

Mercedes  (ziemlich weit unten, Abschnitt „Passive Sicherheit“)

[5] Beispielhafte nationale Ausschreibungen:
Stadt Dinslaken 291 000 EUR
Gemeinde Altenkirchen 254 000 EUR  
Stadt Sinsheim 299 000 EUR

Feuerwehr Gladbeck in der Presse:

Lokalkompass

WAZ: 145.000 Euro Schaden

 

2 Kommentare zu “Piraten hinterfragen intransparenten Feuerwehrfahrzeugmarkt

  1. Pingback: Piraten hinterfragen intransparenten Feuerwehrfahrzeugmarkt – Wechsel der Blickrichtung erforderlich | Operation Sichere Einsatzfahrt

  2. Von mir kann man im besten Sinne behaupten, dass ich ein Parteiarbeiter bin. Seit 2009 habe ich zusammen 3-4 x bei den Stammtischen, Kreisvorstandssitzungen oder Arbeitskreisen in Köln gefehlt. In meinem Wiki stehen mind. 80 Themen und Aktionen aus meiner Parteiarbeit. Angefangen von Interviews, Kontaktaufbau zu NGOs, Demos gegen Rechts bis hin z.B. zur Einführung von abgeordnetenwatch in Köln das maßgeblich durch mich initiiert wurde und das erste in NRW durch die Piratenpartei erstellte AW Projekt auf kommunaler Ebene ist. Die unzähligen Stammtischbesuche, Vorstandssitzungen oder Arbeitskreise habe ich im einzelnen nicht aufgeführt, da dies den Rahmen 3stellig sprengen würde. Ebenfalls in der Auflistung unerwähnt die diverse Orgaarbeit bzw. die mehrheitliche Erstellung aller Artikel auf unserer Kölner Seite http://www.piratenpartei-koeln.de/ der letzten Jahre.

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