Der 20. März ist 2015 „Equal Pay Day“ in Deutschland.
Es ist seit Jahren schon Tradition, den „Equal Pay Day“ zu begehen. Jedes Jahr erinnert dieser Tag daran, dass auch heute gleiche Arbeit nicht gleich bezahlt wird.
Der „Equal Pay Day“ [1] beschreibt den Zeitraum, wie viele Tage die Frauen im Jahr länger arbeiten müssen, um auf die gleiche Bezahlung wie Männer zu kommen. In diesem Jahr sind dies 79 Tage. In Deutschland verdienen Frauen im Schnitt ganze 22 Prozent (unbereinigte Zahl) [2] weniger als Männer. An dieser Tatsache hat sich seit Jahren nichts geändert.
Das hat mehrere Gründe. Zum einen führt die in Deutschland übliche Intransparenz der Gehaltsstruktur in den Unternehmen dazu, dass es gar nicht auffällt, das viele Frauen für die gleiche Tätigkeit weniger Geld erhalten.
Wovon man nichts weiß, dagegen lässt sich schlecht angehen!
Zum anderen verhandeln Frauen nicht gern über ihre Gehälter, ihren Marktwert. Männer üben sich in früher Jugend im Vergleich untereinander und grenzen sich gern ab. Bis zu sieben Prozent macht die Differenz aus, um die Gender Pay Gap „bereinigt“. Dies bedeutet, dass Frauen auch unter der Voraussetzung äquivalenter Tätigkeit und vergleichbarer Qualifikation pro Stunde 7 % weniger verdienten als Männer. Verglichen wurden nur Frauen und Männer mit denselben Qualifikationen und in denselben Branchen.
Dazu kommt, dass Frauen andere Berufsgruppen wählen als ihre männlichen Pendants. Die Befürworter der ungerechten Entlohnung führen dann als Argument gern an, dass diese Differenzen vor allem in Berufen aufträten, für die man traditionell auf die „männliche“ Kraft zurückgreifen muss. Gern wird hier der Müllwerker / Müllmann genannt. Ja, das ist ein körperlicher Beruf, der auch mit Kraft zu tun hat.
Wieso aber bei der Leitung von Filialen eine Gehalts-Differenz bis zu 20 % und bei Versicherungskaufleuten von bis zu 28 % zwischen Mann und Frau auftritt, kann nicht mit der fehlenden Körperkraft der Frauen begründet werden. Gesellschaftlich muss weiterhin konsequent darauf hingearbeitet werden, diese nicht gerechtfertigten Unterschiede zu beseitigen. Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt trägt positiv dazu bei, diese Ungerechtigkeiten bei der Vergütung zu beseitigen.
Die Zahlen – durch das Statistische Bundesamt veröffentlicht – sind nicht unumstritten. Um neutral bewertetes, belastbares Zahlenmaterial zu erhalten, muss eine unabhängige Untersuchung mit unzweideutigen Zahlen durchgeführt werden.
Auch ist es in diesem Zusammenhang notwendig, mögliche Fehlanreize in der Steuerpolitik, wie z. B. das Ehegattensplitting und das Betreuungsgeld zu beleuchten. Die Gehaltslücke wird auch Auswirkungen auf zukünftige Altersarmut haben. Alle diese Aspekte müssen im politischen Prozess beleuchtet werden und in Hinsicht auf eine Gleichheit der Bezahlung, unabhängig vom Geschlecht Berücksichtigung finden.
Wir PIRATEN NRW wollen diesen Prozess aktiv unterstützen, um den „Equal Pay Day“ abzuschaffen, indem wir für eine Angleichung der Verhältnisse eintreten.
Gleiches Geld für gleiche Arbeit!
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