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– Enquetekommission „Zukunft der Familienpolitik in Nordrhein-Westfalen“ 

Gastbeitrag von MdL Daniel Düngel:

Daniel Düngel ist Familienpolitischer und Jugendpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Landtag NRW
Daniel Düngel ist Familienpolitischer und Jugendpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Landtag NRW
Der Landtag NRW hat am 05. Dezember 2014 die Enquetekommission „Zukunft der Familienpolitik in Nordrhein-Westfalen“  eingesetzt. Von meiner Fraktion wurde ich als Vertreter entsandt.

Am Montag, den 20.04.2015 haben wir das Arbeitsprogramm verabschiedet.

Was ist für uns wichtig?

Die Enquetekommission wird sich intensiv mit den Lebenslagen und Rahmenbedingungen von Familie auseinandersetzen. Uns PIRATEN ist dabei wichtig, solche Familien nicht zu vernachlässigen, welche sich in schwierigen Lebenslagen befinden oder von Armut bedroht sind.

Die zukünftige Familienpolitik sollte sich stärker an dem Ziel ausrichten, Armutsrisiken von Familien zu vermeiden, die ganze Familie und nicht die Ehe als spezielle Familienform zu fördern, sowie die Gleichstellung von Männern und Frauen zu unterstützen.

Dazu muss das bestehende System der monetären Unterstützung von Ehe und Familie dringend reformiert werden.

Möglichkeiten der Enquetekommission aus unserer Sicht:

Vielfalt von Familienformen anerkennen

Familien finden selbst individuelle Formen des Zusammenlebens. Familien sind überall, wo jüngere und ältere Menschen füreinander Sorge tragen und Verantwortung übernehmen.

Familien entlasten

Zeit ist nicht die einzige Ressource, welche in Familien fehlt. In Familien mit geringen Einkommen sind Kinder ein Armutsrisiko, noch stärker für Alleinerziehende ebenso wie für pflegende Angehörige. Wünschenswert sind ein kostenfreier Zugang zur Bildung von Kindesbeinen an, eine bedingungslose Grundsicherung für Erwachsene und für Kinder; dies schließt eine angemessene finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige mit ein.

Politische Handlungsmöglichkeiten aufzeigen

Die Enquetekommission „Zukunft der Familienpolitik in NRW“ wird Empfehlungen erarbeiten.
Die politischen Rahmenbedingungen von Familie sind in ganz Deutschland einem überholten Rollen-bild unterworfen. Daher bedarf das System der Finanzierung von Familien einiger Anpassungen. Wie diese Anpassungen den Familien gerecht werden können, erarbeiten wir in der Enquetekommission.

Fragestellungen, auf die wir verstärkt hinarbeiten möchten und die die Enquetekommission klären soll:

– Welche Hilfestellungen muss das Land NRW für Familien in Armut, Ein-Eltern-Familien oder für Pflegebedürftige in Familien zur Verfügung stellen?

– Gibt es Möglichkeiten, Familien finanziell zu entlasten? Welche Reformen der familienpoliti-schen Leistungen sind dafür nötig?

– Wie würde sich ein bedingungsloses Grundeinkommen auf Familien auswirken?

– Welche Auswirkungen hat eine Kindergrundsicherung auf die Bildungskarriere?

– Welche weiteren Schritte sind notwendig, um eine Veränderung der geschlechtsstereotypen Beteiligung an Erziehungsaufgaben und Haushaltsführung zu erwirken? Kann Politik dafür Freiräume schaffen?

– Mit welchen Maßnahmen lassen sich die Bedingungen für Flüchtlingsfamilien gerade auch in den Erstaufnahmestellen verbessern?

– Welche Anreizsysteme können in NRW geschaffen werden, um die unterschiedlichsten Arbeitgeber zu bewegen, ihre Personalpolitik familienfreundlicher zu gestalten?

 

Die Sitzungen der Enquetekommission werden grundsätzlich nichtöffentlich sein. Auf mein Bestreben hin haben wir vereinbart, etwa zwei bis vier Sitzungen im Jahr öffentlich stattfinden zu lassen. Nach meiner Auffassung werden das überwiegend Sachverständigenanhörungen und Expertengespräche sein.

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