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Die GroKo – Der Zukunft abgewandt

be-him CC BY NC ND

Wie wünschen wir uns eigentlich die Zukunft unseres Landes?
Wohin soll sich die Gesellschaft entwickeln? Wie könnte sie aussehen?

PIRATEN-NRW-MAJA-TIEGS-FOTO-KOMPASS-be-him-CC-BY-NC-ND-IMG_8326-BLOG Gastbeitrag von Maja Tiegs – Kandidatin für den Bundesvorstand.

 

Mir fallen dazu viele Antworten ein. Eigentlich könnte ziemlich vieles besser laufen als jetzt.
Aber dann schaue ich Richtung Berlin in den Bundestag und weiß: Daraus wird erst mal nichts.
Ich erinnere mich an meine Gedanken nach der Bundestagswahl 2013:
Das Land hat eine stockkonservative Regierung gewählt. Es wird in den nächsten vier Jahren keinen gesellschaftlichen Fortschritt geben.
Nun, zwei Jahre später, habe ich leider recht behalten, wie es aussieht.

Mit konservativ meine ich nicht mal, dass es ‚Back To the 50s‘ geht oder demnächst Sex vor der Ehe verboten wird. Mit konservativ meine ich: Die Regierung wird den Status Quo halten wollen. Denn der aktuelle Status bedeutet auch: Macht!

Es werden keine Wagnisse angegangen.
Ehe für alle? Wo kommen wir denn da hin? Da fürchtet die CDU doch viel zu sehr ihre Klientel zu vergrätzen und bei der nächsten Wahl schlechter abzuschneiden. Darum – und nur darum – wird es keine völlige Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geben.
Gleiches gilt für die Legalisierung von Cannabis, dem Vorantreiben der Gleichstellung von Mann und Frau und dem gleichzeitigen Schließen der Genderpaygap und vielen anderen Beispielen.

Und dort, wo der Stillstand nicht reicht, dort wird mit Angst oder Vorurteilen gearbeitet.

Natürlich ist es durch die industrielle Entwicklung mittlerweile utopisch, dass es jemals Vollbeschäftigung geben wird.
Aber anstatt zukunftsorientierte Modelle wie das BGE in Betracht zu ziehen, wird immer noch einer Wunschvorstellung von Vollbeschäftigung hinterher gerannt, die geradewegs aus den 60er Jahren zu uns gebeamt zu sein scheint.
Bloß nicht den Arbeitsbegriff überdenken! Stattdessen lieber Menschen ohne bezahlte Beschäftigung kriminalisieren. Es ist ein Jammer.

Ähnliches gilt bei Zuwanderung. Menschen flüchten nach Deutschland und hoffen auf eine sichere Zukunft. Aber anstatt das als Chance zu begreifen, werden Geflüchtete kriminalisiert und die legale Einreise quasi unmöglich gemacht.
Gleichzeitig wird das Aussterben der Bevölkerung propagiert, weil Deutsche angeblich zu wenig Kinder bekommen. Okay, ein solcher Widerspruch ist schon nicht mal mehr 50er sondern noch früher.

Und die Angst, ja die Angst ist immer ein gutes Mittel zur Machterhaltung. Deshalb werden reale Dystopien und Überwachungsszenarien geschaffen, indem man Menschen erzählt sie würden sicherer leben, wenn sie sich nur mehr überwachen ließen.

All das wird sich bis zu den nächsten Wahlen nicht ändern und all das sorgt dafür, dass ich mich immer unwohler fühle. Und dennoch ruft es eher eine Politiktrotzigkeit als eine Politikverdrossenheit hervor. Jetzt erst recht! Es kann so nicht bleiben.

Deshalb bin ich Pirat. Weil wir fortschrittlich denken und auch nicht scheuen althergebrachte Denkstrukturen aufzubrechen.

Ganz selbstverständlich sehen wir das Internet als unseren Lebensraum zusätzlich zur Offlinewelt. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir diesen Raum nicht nur schützen und erhalten, sondern auch weiter entwickeln und gestalten müssen. Online wie offline.

Dann sehe ich für uns Piraten gelassen in die Zukunft.

3 Kommentare zu “Die GroKo – Der Zukunft abgewandt

  1. Nett, aber zur gelassenheit sehe ich leider keinen anlass.
    Trotzdem will ich aber auch nicht vollkommen verbissen auf die Geschehnisse reagieren.
    Eine weitere Bereicherung hierzu könnte dieser Beitrag sein, der hinweist, was uns mit den ach so Sozialen Netzen noch blüht:
    http://www.zeit.de/digital/internet/2015-07/social-media-blogger-iran-gefaengnis-internet

  2. Mir fallen dazu viele Antworten ein. Eigentlich könnte ziemlich vieles besser laufen als jetzt.

    „Mit konservativ meine ich: Die Regierung wird den Status Quo halten wollen. Denn der aktuelle Status bedeutet auch: Macht!“

    Kleiner Hinweis: Bei sich verschlechternden Ausgangsbedingungen den Status Quo zu halten ist als Leistung nicht zu unterschätzen.

    „Ehe für alle? Wo kommen wir denn da hin? Da fürchtet die CDU doch viel zu sehr ihre Klientel zu vergrätzen und bei der nächsten Wahl schlechter abzuschneiden. Darum – und nur darum – wird es keine völlige Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geben.
    Gleiches gilt für die Legalisierung von Cannabis, dem Vorantreiben der Gleichstellung von Mann und Frau und dem gleichzeitigen Schließen der Genderpaygap und vielen anderen Beispielen.“

    Einer Partei Klientelpolitik vorzuwerfen ist auch seltsam.
    Und der Regierung die Zuständigkeit für das „Genderpaygap“ zu zusprechen ist auch ein bisschen zu viel der Ehre.

    „Natürlich ist es durch die industrielle Entwicklung mittlerweile utopisch, dass es jemals Vollbeschäftigung geben wird.
    Aber anstatt zukunftsorientierte Modelle wie das BGE in Betracht zu ziehen, wird immer noch einer Wunschvorstellung von Vollbeschäftigung hinterher gerannt, die geradewegs aus den 60er Jahren zu uns gebeamt zu sein scheint.“

    Ähm ja mit einer Gesellschaft einfach mal ein paar Modell ausprobieren. Die Brocken, wenn es Verlierer gibt – und die gibt es im allgemeinen immer – kann man ja später zusammenfegen; Das ist ja voll zukunftsorietiert. Hut ab.

    „Bloß nicht den Arbeitsbegriff überdenken! Stattdessen lieber Menschen ohne bezahlte Beschäftigung kriminalisieren. Es ist ein Jammer.“

    Den Gedankengang konnte ich leider nicht nachvollziehen. Wer wird kriminalisiert?

    „Ähnliches gilt bei Zuwanderung. Menschen flüchten nach Deutschland und hoffen auf eine sichere Zukunft. Aber anstatt das als Chance zu begreifen, werden Geflüchtete kriminalisiert und die legale Einreise quasi unmöglich gemacht.
    Gleichzeitig wird das Aussterben der Bevölkerung propagiert, weil Deutsche angeblich zu wenig Kinder bekommen. Okay, ein solcher Widerspruch ist schon nicht mal mehr 50er sondern noch früher.“

    Tja, das mit der bunten Märchenwelt und der Realität.
    Zu Zug hat es schon immer gegeben und immer gab es Gewinner und Verlierer. Wer sich nicht um die kümmert, die denken sie könnten verlieren wird ihren Widerstand erleben.

    „Und die Angst, ja die Angst ist immer ein gutes Mittel zur Machterhaltung. Deshalb werden reale Dystopien und Überwachungsszenarien geschaffen, indem man Menschen erzählt sie würden sicherer leben, wenn sie sich nur mehr überwachen ließen.“

    Ja was denn nun real oder Anti-Utopie? Soll ich jetzt Angst vor Überwachung haben (?) aber hoppla Angst war ja auch ein gutes Mittel auch zur Machterlangung…

    „All das wird sich bis zu den nächsten Wahlen nicht ändern und all das sorgt dafür, dass ich mich immer unwohler fühle. Und dennoch ruft es eher eine Politiktrotzigkeit als eine Politikverdrossenheit hervor. Jetzt erst recht! Es kann so nicht bleiben.“

    Naja jeder hat so seine unwohlfühl Anlässe.

    Sei versichert: So bleiben wird es nicht!

    „Deshalb bin ich Pirat. Weil wir fortschrittlich denken und auch nicht scheuen althergebrachte Denkstrukturen aufzubrechen.“

    Etwas Kaputt zu machen aka aufbrechen sollte kein Selbstzweck sein.

    „Ganz selbstverständlich sehen wir das Internet als unseren Lebensraum zusätzlich zur Offlinewelt. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir diesen Raum nicht nur schützen und erhalten, sondern auch weiter entwickeln und gestalten müssen. Online wie offline.“

    Entwickeln und gestalten. Na geht doch!

    „Dann sehe ich für uns Piraten gelassen in die Zukunft.“

    dito

  3. Die Lösung wäre echte Basisdemokratie.
    Dann könnten wir , alle gemeinsam , selbst bestimmen.

    2 Dinge müssten  im heutigen System abgeändert werden.
    1. Nichts darf mehr hinter verschlossenen Türen entschieden werden.(Kann in einer Partei gelebt werden und wächst mit der Partei)
    2. Die für uns alle im Staatsapparat arbeiten können nichts mehr selbst entscheiden. Sie haben 1 Stimme wie wir anderen auch.(Kann auch in einer Partei gelebt werden und wächst mit der Partei.)

    Benötigt werden dazu , 2 Plattformen im Internet:
    Auf der einen Plattform kann jeder mitarbeiten. Auf der
    2. Plattform,( gesichert wie eine Bank) hat jeder , wahlberechtigte Deutsche  Zutritt , um über die einzelnen Themen abzustimmen.

    Die Plattform sollte aufgebaut sein wie ein Verzeichnisbaum für alle Ämter des Staates. (Von Deutschland bis ins kleinste Dorf)

    Ein Klick auf das jeweilige Amt bring einem am Ende zu dem jeweiligen Problem , bringt einen auf eine Arbeitsplattform für dieses Problem.
    Nun wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Jeder kann mitmachen.

    Entscheiden was dann wirklich geschieht kann nur wer deutscher wahlberechtigter Staatsbürger ist, (auf der 2. gesicherten Plattform – wie ein Banksystem – eine elektronische Wahlkabine) Jeder hat nur 1 Stimme.

    Praktischerweise könnte die heutige Struktur beibehalten werden.
    Die Politik müsste jedoch in das Internet verlagert werden und öffentlich einsehbar sein.

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