Ein Bericht auf meedia.de titelte heute: Kraft will „Netzkodex NRW“ gegen Verrohung im Internet. Diesen Kodex hat Hannelore Kraft im Rahmen des Branchentreffs Medienforum NRW in Köln erwähnt. Er solle mithilfe Aktiver im Netz, Politikern und gesellschaftlicher Gruppen entwickelt werden. Sie ging nicht darauf ein, wie diese Auswahl zustande kommen soll.
Patrick Schiffer, Vorsitzender der Piratenpartei NRW dazu:
„So sehr ich die Bemühungen von Ministerpräsidentin Kraft begrüße, sich Gedanken über den Umgang im Internet zu machen, aber das Netz ist international und wird auf einen Netzkodex NRW, wenn überhaupt, mit allgemeiner Erheiterung reagieren. Grundlagen zu Verhaltensempfehlungen für den Umgang im Netz wurden bereits vor den 1990-er Jahren mit der sogenannten Netiquette und einer entsprechenden Richtlinie RFC 1855 [3] entwickelt.
Der Vorschlag von Frau Kraft zeigt wieder einmal deutlich, dass sie grundsätzlich nicht verstanden hat, dass im Netz keine Grenzen existieren und ein auf das Bundesland NRW beschränkter Kodex keinerlei Wirkung entfalten würde. Der einzig mögliche Effekt einer Entwicklung einer solchen Selbstverpflichtung wäre womöglich die Erkenntnis: »Schön, das wir darüber geredet haben.«
Ich persönlich empfehle der Landesregierung dringend, diese Energie und das Geld besser in mehr Bildung und Aufklärung zu investieren, insbesondere auch in das Verständnis über die Grundlagen des Internets. Dort ist es besser angelegt und kann auch nachhaltige Wirkung entfalten.“
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