Alljährlich am 5. Mai begeht Europa den Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Ziel des Protesttages ist das Erreichen einer vollumfänglichen Inklusion und ein Ende der Aussonderung.
Bereits 1992 entstand der Protesttag auf Initiative des Vereins „Selbstbestimmt Leben“. Von 1998 an gilt der 5. Mai als „Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“. Dieses Jahr steht der Protesttag unter dem Motto „Inklusion von Anfang an“.
Auch die AG Inklusion der Piratenpartei Deutschland hat Ziele definiert. Sie fordert größtmögliche Freiheit und Selbstbestimmung für jeden Menschen. Dabei geht es auch um die gleichberechtigte Wahl des Wohnorts und auch der Lebensform. Das bedeutet, dass keiner gezwungen werden soll, in einer Einrichtung leben oder in einer Behindertenwerkstätte arbeiten zu müssen.
„Gerade um die Selbstbestimmung des Wohnens zu gewährleisten, ist es wichtig, sich den aktuellen Plänen der Landesregierung entgegenzustellen“,
so Tatjana Kordic, stellvertretende Koordinatorin der AG Inklusion der Piratenpartei Deutschland.
„Auch der Sozialverband Deutschland kritisiert die Pläne der schwarz-gelben Landesregierung, die Quote für rollstuhlgerechte Wohnungen in NRW abzuschaffen. Wir PIRATEN hoffen, dass die am 4. Mai zu einer Anhörung geladenen Experten auch Gehör finden“.
Um dem Ziel einer Gesellschaft, in der niemand ausgegrenzt oder ausgeschlossen wird, einen Schritt näher zu kommen, fordert die AG Inklusion unter anderem ein Recht auf leichte Sprache. So schließt zum Beispiel die Verwendung von Beamtendeutsch nicht nur Menschen mit Behinderungen aus, sondern weite Teile der Bevölkerung. Weiterhin wird ein inklusives Wahlrecht und eine Förderung der Inklusionskompetenz, insbesondere für angehende (Berufsschul)lehrer, Betreuende, Erziehende und Pflegende gefordert.
Die AG Inklusion trifft sich an jedem 11. und 25. eines Monats ab 19:30 Uhr im NRW-Mumble – einer Art Telefonkonferenz über das Internet – im Raum „AG Inklusion“ und freut sich auf neue Mitstreiter.
Sehr gut! Am 5. Mai 2018, dem Europäischen Tag für Menschen mit Behinderung, werden die PIRATEN Erfurt deshalb mit einer mobilen Rampe bei öffentlichen Geschäften, Einrichtungen und Gastronomen in Erfurt für Barrierefreiheit werben. Die Rampe, wie sie auch schon bei den Erfurter Verkehrsbetrieben in Notfällen eingesetzt wird (1), gibt es bei den Sozialhelden, manchmal sogar kostenlos.
„Leider wurde beim Bundesgleichstellungsgesetz die Verpflichtung öffentliche Einrichtungen barrierefrei zu gestalten, nicht mit eingearbeitet, so wie das in den USA der Fall ist“. Erklärt Markus Walloschek, 2. Vorsitzender der PIRATEN Erfurt und Stellv. Vorsitzender des Erfurter Behindertenbeirates, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist und die Erfahrung vor unerreichbaren Einrichtungen zu stehen, mehr als einmal gemacht hat.
Ging es Ihnen ähnlich?
Sagen Sie uns, wo wir die Rampe in Erfurt vorstellen sollen, um den Besitzer davon zu überzeugen, seine Einrichtung für alle erreichbar zu machen.
(1) http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Leichtere-Evakuierung-im-Havarie-Fall-1824387487