Am vergangenen Samstag, den 04. September, folgte Sandra Leurs, die Spitzenkandidatin der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen, einer Einladung der beiden Bündnisse „Pflege am Boden Köln“ und „Kölner Bündnis für mehr Pflegepersonal im Gesundheitswesen“, um sich zusammen mit Matthias W. Birkwald (MdB, DIE LINKE), den Grünen-Politiker:innen Lisa-Marie Friede und Mehrdad Mostofizadeh (MdL), Reinhard Houben (FDP); Josef Neumann (MdL, SPD) sowie Lorenz Hundgeburth (Volt) den Fragen der Gastgeber zu stellen.
Thematisch bekamen die Gäste unter anderem die Möglichkeit, sich bei Themen wie „Gewinnstreben im Krankenhaus Einhalt bieten“ oder auch der „dauerhaften Überbelastung“ von pflegenden Angehörigen „durch Personalmangel in der Pflege“ zu positionieren.
Nachfolgend haben wir die Antworten unserer gesundheitspolitischen Sprecherin und NRW-Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl Sandra Leurs noch einmal niedergeschrieben:
Frage: „Welche Maßnahmen werden Sie einleiten, um dem Gewinnstreben im Krankenhaus Einhalt zu bieten und aus Krankenhäusern wieder Orte zu machen, in denen Menschen geheilt und Leiden gelindert wird?“
Sandra Leurs: Alle sprechen sich für eine Änderung der Finanzierung im Gesundheitswesen aus. Die Gewinnmaximierung ist zu stoppen. Gesundheit ist keine Ware, daher muss das Erwirtschaften von Renditen auf Kosten von Personal im Gesundheitswesen unbedingt ein Ende haben. Das Gesundheitswesen gehört zur Daseinsfürsorge und somit in staatliche Hand.
Frage: „Wie werden Sie dafür sorgen, dass unsere älteren und pflegebedürftigen Mitmenschen in Würde versorgt werden können, auch wenn die vielen Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen unsere Pflege und Fürsorge benötigen?“
Sandra Leurs: Klar ist, dass wir dringend mehr Personal in einem Skill Mix brauchen. Der sogenannte Skill-Grade-Mix bezeichnet die Zusammensetzung von Pflegeteams aus Personen mit verschiedenen Fähigkeiten (Skills) und Bildungsabschlüssen (Grades). Dazu gehört auch das Hygieneteam in einem Krankenhaus, oder die Physiotherapeut:innen als Beispiele.
Hier wäre es auch wichtig, die Abschlüsse von ausländischen Pflegekräften schneller anzuerkennen, die gerne in Deutschland arbeiten würden, zumal es oftmals studierte Pflegekräfte sind, die aus Europa oder auch aus der ganzen Welt kommen. Hier fehlt in Deutschland alleine der Wille, die Akademisierung in der Pflege anzuerkennen.
Aber gerade eine Anerkennung von ausländischen Abschlüssen im Pflegesektor würde zusätzlich etwas zur dringend benötigten Wertschätzung beitragen.
Das haben wir PIRATEN erkannt und arbeiten daher an einer Änderung der Berufsordnung.
Frage: „Wie stellen Sie sicher, dass die pflegenden Angehörigen durch den Personalmangel in der Pflege nicht dauerhaft überlastet werden?“
Sandra Leurs: Ungefähr 75% aller pflegebedürftigen Personen werden von ihren Angehörigen gepflegt. Diese sind sogar bereit, dafür ihren Job zeitweise aufzugeben oder gar ganz an den Nagel zu hängen, was häufig mit daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten verbunden ist.
Damit diese Schwierigkeiten gar nicht erst entstehen, fordern wir PIRATEN eine Anrechnung der Pflegezeit in der Rente. Auch die Arbeitgeber:innen könnten ihren Anteil dazu beitragen und Angehörigen eine entsprechende Auszeit für die Pflege von Angehörigen gewähren.
Das ist aber noch nicht alles! Auch Entlastungspflege muss eindeutig besser finanziert werden, das bedeutet mehr Einrichtungen der Kurzzeitpflege sowie der Tages- und Nachtpflege in den Kommunen.
Frage: „Wie stellen Sie sicher, dass die von Ihnen beschriebenen Vorgehensweisen nach Beendigung der Legislaturperiode weitergeführt werden?“
Sandra Leurs: Sollte uns 2021 der Einzug in den Bundestag gelingen, wird die Piratenpartei – wie schon 2012 bis 2017 im Düsseldorfer Landtag – den Finger in die Wunde Pflegenotstand legen.
Frage: „2017 haben die Politiker:innen hier in Köln versprochen, die Probleme im Gesundheitswesen parteiübergreifend anzugehen. Was ist aus diesem Versprechen geworden?“
Sandra Leurs: Ich habe jetzt vier Jahre auf Vernetzung gewartet, um eine menschenwürdigere Pflege auf den Weg zu bringen, mit allen anderen Parteien zu diskutieren und so die beste Strategie herauszuarbeiten. Ich habe gewartet auf Telefonate und Einladungen zu Gesprächen und mich vernetzt und informiert. Als Mitglied einer kleinen Partei habe ich nicht mehr Möglichkeiten, aber ich bin bereit – auch für den Bundestag.
Am vergangenen Samstag, den 04. September, folgte Sandra Leurs, die Spitzenkandidatin der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen, einer Einladung der beiden Bündnisse „Pflege am Boden Köln“ und „Kölner Bündnis für mehr Pflegepersonal im Gesundheitswesen“, um sich zusammen mit Matthias W. Birkwald (MdB, DIE LINKE), den Grünen-Politiker:innen Lisa-Marie Friede und Mehrdad Mostofizadeh (MdL), Reinhard Houben (FDP); Josef Neumann (MdL, SPD) sowie Lorenz Hundgeburth (Volt) den Fragen der Gastgeber zu stellen.
Thematisch bekamen die Gäste unter anderem die Möglichkeit, sich bei Themen wie „Gewinnstreben im Krankenhaus Einhalt bieten“ oder auch der „dauerhaften Überbelastung“ von pflegenden Angehörigen „durch Personalmangel in der Pflege“ zu positionieren.
Nachfolgend haben wir die Antworten unserer gesundheitspolitischen Sprecherin und NRW-Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl Sandra Leurs noch einmal niedergeschrieben:
Frage: „Welche Maßnahmen werden Sie einleiten, um dem Gewinnstreben im Krankenhaus Einhalt zu bieten und aus Krankenhäusern wieder Orte zu machen, in denen Menschen geheilt und Leiden gelindert wird?“
Sandra Leurs: Alle sprechen sich für eine Änderung der Finanzierung im Gesundheitswesen aus. Die Gewinnmaximierung ist zu stoppen. Gesundheit ist keine Ware, daher muss das Erwirtschaften von Renditen auf Kosten von Personal im Gesundheitswesen unbedingt ein Ende haben. Das Gesundheitswesen gehört zur Daseinsfürsorge und somit in staatliche Hand.
Frage: „Wie werden Sie dafür sorgen, dass unsere älteren und pflegebedürftigen Mitmenschen in Würde versorgt werden können, auch wenn die vielen Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen unsere Pflege und Fürsorge benötigen?“
Sandra Leurs: Klar ist, dass wir dringend mehr Personal in einem Skill Mix brauchen. Der sogenannte Skill-Grade-Mix bezeichnet die Zusammensetzung von Pflegeteams aus Personen mit verschiedenen Fähigkeiten (Skills) und Bildungsabschlüssen (Grades). Dazu gehört auch das Hygieneteam in einem Krankenhaus, oder die Physiotherapeut:innen als Beispiele.
Hier wäre es auch wichtig, die Abschlüsse von ausländischen Pflegekräften schneller anzuerkennen, die gerne in Deutschland arbeiten würden, zumal es oftmals studierte Pflegekräfte sind, die aus Europa oder auch aus der ganzen Welt kommen. Hier fehlt in Deutschland alleine der Wille, die Akademisierung in der Pflege anzuerkennen.
Aber gerade eine Anerkennung von ausländischen Abschlüssen im Pflegesektor würde zusätzlich etwas zur dringend benötigten Wertschätzung beitragen.
Das haben wir PIRATEN erkannt und arbeiten daher an einer Änderung der Berufsordnung.
Frage: „Wie stellen Sie sicher, dass die pflegenden Angehörigen durch den Personalmangel in der Pflege nicht dauerhaft überlastet werden?“
Sandra Leurs: Ungefähr 75% aller pflegebedürftigen Personen werden von ihren Angehörigen gepflegt. Diese sind sogar bereit, dafür ihren Job zeitweise aufzugeben oder gar ganz an den Nagel zu hängen, was häufig mit daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten verbunden ist.
Damit diese Schwierigkeiten gar nicht erst entstehen, fordern wir PIRATEN eine Anrechnung der Pflegezeit in der Rente. Auch die Arbeitgeber:innen könnten ihren Anteil dazu beitragen und Angehörigen eine entsprechende Auszeit für die Pflege von Angehörigen gewähren.
Das ist aber noch nicht alles! Auch Entlastungspflege muss eindeutig besser finanziert werden, das bedeutet mehr Einrichtungen der Kurzzeitpflege sowie der Tages- und Nachtpflege in den Kommunen.
Frage: „Wie stellen Sie sicher, dass die von Ihnen beschriebenen Vorgehensweisen nach Beendigung der Legislaturperiode weitergeführt werden?“
Sandra Leurs: Sollte uns 2021 der Einzug in den Bundestag gelingen, wird die Piratenpartei – wie schon 2012 bis 2017 im Düsseldorfer Landtag – den Finger in die Wunde Pflegenotstand legen.
Frage: „2017 haben die Politiker:innen hier in Köln versprochen, die Probleme im Gesundheitswesen parteiübergreifend anzugehen. Was ist aus diesem Versprechen geworden?“
Sandra Leurs: Ich habe jetzt vier Jahre auf Vernetzung gewartet, um eine menschenwürdigere Pflege auf den Weg zu bringen, mit allen anderen Parteien zu diskutieren und so die beste Strategie herauszuarbeiten. Ich habe gewartet auf Telefonate und Einladungen zu Gesprächen und mich vernetzt und informiert. Als Mitglied einer kleinen Partei habe ich nicht mehr Möglichkeiten, aber ich bin bereit – auch für den Bundestag.