Der von den Vereinten Nationen 1992 in Leben gerufene internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember soll „das Bewusstsein und das Verständnis für Behinderungsfragen und -trends zu stärken und Unterstützung für praktisches Handeln auf allen Ebenen durch, mit und für Menschen mit Behinderungen zu mobilisieren, um ihr Wohlbefinden und ihren Lebensunterhalt auf der Grundlage der Gleichstellung zu verbessern.“ [1]
Unsere Listenkandidat:innen Tatjana Kordić Aguiar, blind mit Restsehkraft und Oliver Graf, seit einem Schlaganfall 2002 halbseitig gelähmt und gehbehindert, erklären, was sie in Nordrhein-Westfalen bezüglich Teilhabe verbessern wollen.
Mobilität
Ständig kommt man als Mensch mit Behinderung an den Punkt, an dem man ohne Hilfe nicht weiterkommt. Ein großes Kapitel ist dabei der Nah- und Fernverkehr mit Bus und Bahn. Als Mensch mit Behinderung ist es unnötig aufwendig, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder auch den Fernverkehr zu nutzen. Es gibt generell zu wenig Plätze für Rollstuhlfahrer:innen und an manchen Bahnhöfen ist der Ein-/Ausstieg immer noch nicht barrierefrei möglich. Im Vorfeld einer Reise ist also viel Planung nötig, um nicht in die Bredouille zu geraten. Wenn dann allerdings aufgrund von Streckensperrungen kurzfristig ein anderer Bahnhof angefahren wird, der nicht barrierefrei ist, wird es richtig abenteuerlich.
Sofern ein ICE in der falschen Wagenreihung einfährt, haben weder eine gehbehinderte noch eine blinde Person die Möglichkeit, dies schnell genug zu realisieren und zum richtigen Wagen zu gelangen. Man darf sich dann durch den anfahrenden, schwankenden Zug zu seinem Sitzplatz durchhangeln und hoffen, nicht umzufallen, da man sich nur selten ausreichend festhalten kann.
Die Züge des Typ Bombardier Talent 2 würdigen Rollstuhlfahrer:innen schon aufgrund einer Treppe in die 1. Klasse baulich auf die 2. Klasse herab.
Wir fordern den konsequenten Ausbau des ÖPNV. Engere Taktungen in den Fahrplänen dürfen aber nicht dazu führen, dass Busfahrer:innen immer weniger Zeit haben zu warten, bis ein Mensch mit Behinderung an der Haltestelle zur Tür gelangt. Dass ein gehbehinderter Mensch ungewollt bis zur nächsten Haltestelle weiterfahren muss, um seinen Weg von dort fortzusetzen, passiert leider auch, wenn Ansagen nicht rechtzeitig durchgesagt werden und eine blinde oder seheingeschränkte Person dann zur Tür hasten muss.
Wohnungsbau
Wohnungssuche ist ein weiteres Problemfeld. Barrierefreier Wohnraum ist kaum vorhanden und wenn, dann häufig unbezahlbar. Es ist wichtig, in Zukunft beim Wohnbau darauf zu achten, dass ein erheblicher Anteil der Wohnungen barrierefrei gebaut wird. Nur so können wir den Belangen behinderter Menschen und Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention entsprechen.
Bildung
Die inklusive Beschulung von Menschen mit Behinderung ist eine weitere Forderung der PIRATEN. Bedauerlicherweise wurde in der Vergangenheit Inklusion teilweise als Sparmodell gesehen. Man hat Förderschulen geschlossen, ohne gleichzeitig die Strukturen an den Regelschulen zu verbessern. Die Arbeitsbedingungen für Integrationshelfer:innen, die bei Krankheit des zu begleitenden Kindes häufig nicht bezahlt werden und sich für die Sommerferien arbeitslos melden müssen, seien hierbei ebenfalls erwähnt. So gewinnt man kein motiviertes und fähiges Personal, dass sich um unsere Kinder kümmert.
Um Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, muss noch viel passieren. Wir helfen im Landtag gerne dabei mit – für uns alle!
Der von den Vereinten Nationen 1992 in Leben gerufene internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember soll „das Bewusstsein und das Verständnis für Behinderungsfragen und -trends zu stärken und Unterstützung für praktisches Handeln auf allen Ebenen durch, mit und für Menschen mit Behinderungen zu mobilisieren, um ihr Wohlbefinden und ihren Lebensunterhalt auf der Grundlage der Gleichstellung zu verbessern.“ [1]
Unsere Listenkandidat:innen Tatjana Kordić Aguiar, blind mit Restsehkraft und Oliver Graf, seit einem Schlaganfall 2002 halbseitig gelähmt und gehbehindert, erklären, was sie in Nordrhein-Westfalen bezüglich Teilhabe verbessern wollen.
Mobilität
Ständig kommt man als Mensch mit Behinderung an den Punkt, an dem man ohne Hilfe nicht weiterkommt. Ein großes Kapitel ist dabei der Nah- und Fernverkehr mit Bus und Bahn. Als Mensch mit Behinderung ist es unnötig aufwendig, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder auch den Fernverkehr zu nutzen. Es gibt generell zu wenig Plätze für Rollstuhlfahrer:innen und an manchen Bahnhöfen ist der Ein-/Ausstieg immer noch nicht barrierefrei möglich. Im Vorfeld einer Reise ist also viel Planung nötig, um nicht in die Bredouille zu geraten. Wenn dann allerdings aufgrund von Streckensperrungen kurzfristig ein anderer Bahnhof angefahren wird, der nicht barrierefrei ist, wird es richtig abenteuerlich.
Sofern ein ICE in der falschen Wagenreihung einfährt, haben weder eine gehbehinderte noch eine blinde Person die Möglichkeit, dies schnell genug zu realisieren und zum richtigen Wagen zu gelangen. Man darf sich dann durch den anfahrenden, schwankenden Zug zu seinem Sitzplatz durchhangeln und hoffen, nicht umzufallen, da man sich nur selten ausreichend festhalten kann.
Die Züge des Typ Bombardier Talent 2 würdigen Rollstuhlfahrer:innen schon aufgrund einer Treppe in die 1. Klasse baulich auf die 2. Klasse herab.
Wir fordern den konsequenten Ausbau des ÖPNV. Engere Taktungen in den Fahrplänen dürfen aber nicht dazu führen, dass Busfahrer:innen immer weniger Zeit haben zu warten, bis ein Mensch mit Behinderung an der Haltestelle zur Tür gelangt. Dass ein gehbehinderter Mensch ungewollt bis zur nächsten Haltestelle weiterfahren muss, um seinen Weg von dort fortzusetzen, passiert leider auch, wenn Ansagen nicht rechtzeitig durchgesagt werden und eine blinde oder seheingeschränkte Person dann zur Tür hasten muss.
Wohnungsbau
Wohnungssuche ist ein weiteres Problemfeld. Barrierefreier Wohnraum ist kaum vorhanden und wenn, dann häufig unbezahlbar. Es ist wichtig, in Zukunft beim Wohnbau darauf zu achten, dass ein erheblicher Anteil der Wohnungen barrierefrei gebaut wird. Nur so können wir den Belangen behinderter Menschen und Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention entsprechen.
Bildung
Die inklusive Beschulung von Menschen mit Behinderung ist eine weitere Forderung der PIRATEN. Bedauerlicherweise wurde in der Vergangenheit Inklusion teilweise als Sparmodell gesehen. Man hat Förderschulen geschlossen, ohne gleichzeitig die Strukturen an den Regelschulen zu verbessern. Die Arbeitsbedingungen für Integrationshelfer:innen, die bei Krankheit des zu begleitenden Kindes häufig nicht bezahlt werden und sich für die Sommerferien arbeitslos melden müssen, seien hierbei ebenfalls erwähnt. So gewinnt man kein motiviertes und fähiges Personal, dass sich um unsere Kinder kümmert.
Um Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, muss noch viel passieren. Wir helfen im Landtag gerne dabei mit – für uns alle!