+++ Anerkennung privater und beruflicher Pflege +++ Care-Arbeit ist ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft +++ Für einen grundlegenden System- und Wertewandel +++
Der 2016 ins Leben gerufene Equal Care Day soll darauf aufmerksam machen, wie wenig die Care-Arbeit beachtet bzw. wahrgenommen wird. Symbolisch wurde dafür der nur alle vier Jahre stattfindende 29. Februar festgelegt. 2020 entstand im Rahmen und in Zusammenarbeit der Teilnehmer:innen der Equal-Care-Day- Konferenz ein Manifest mit 18 Forderungen an Politik und Gesellschaft.
Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege der Piratenpartei Deutschland und Listenkandidatin der Piratenpartei NRW für die Landtagswahlen 2022 kommentiert:
„Die strukturellen Benachteiligungen beruflich Pflegender im Gesundheitssystem, die Herausforderungen zur Gestaltung eines Familienlebens trotz der widrigen Umstände, braucht eine Erinnerung, jedes Jahr.
So lange bis die Politik endlich einsieht, dass auch Care-Arbeit mehr Anerkennung erfahren muss. Denn Care-Arbeit ist der Kitt der Gesellschaft und muss besser entlohnt werden. Bessere Bezahlung wird auch mehr Menschen zur Care-Arbeit bringen, und somit dem demografischen Wandel und dem Personalmangel entgegen wirken.“
Der Begriff Care-Arbeit beschreibt nicht nur die professionelle, meist unterbezahlte Sorgearbeit im Bereich Pflege, Erziehung und Fürsorge, sondern schließt ganz bewusst auch die private, unbezahlte Sorgearbeit wie Haushalt, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen etc. mit ein.
Es sollen alle Sorgetätigkeiten in ihrer Gesamtheit mit einbezogen werden, „ohne einzelne Care-Bereiche herauszugreifen und gegeneinander auszuspielen, um sie in gegenseitigen Wettbewerb zu setzen“.
Andrea Deckelmann, stellvertretende Vorsitzende und Listenkandidatin der Piratenpartei NRW ergänzt:
„Man kann schon einen direkten Zusammenhang vermuten, wenn Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, weniger Wertschätzung erfahren und schlechter bezahlt werden. Auch die private unbezahlte Care-Arbeit, der Haushalt, die Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen wird im 21. Jahrhundert immer noch überwiegend von Frauen geleistet. Und häufig ist Altersarmut eine Folge daraus. Die Arbeit mit Menschen ist uns weniger wert als die Arbeit an Maschinen. Das muss sich dringend ändern.“
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