Mit dem diesjährigen Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“ macht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Weltgesundheitstag auf die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels aufmerksam. Die Klimakrise stellt die größte gesundheitliche Bedrohung für die Menschheit dar. Damit ist die Klimakrise auch eine Gesundheitskrise – so die Mahnung der WHO, die zum Handeln auffordert.
Wetterextreme
Wetterextreme bedrohen direkt und indirekt Menschenleben. Seit vielen Jahren sind verheerende Überschwemmungen in allen Teilen der Welt zu beobachten, Stürme zerstören Dörfer und Städte, Dürren vernichten Ernten. Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 in der Eifel, die 131 Todesopfer in Rheinland-Pfalz und 49 in NRW forderte und enorme Zerstörung verursachte, ereignete sich vor unserer Haustür.
Klimawandel und tierische Einwanderer
Seit einigen Jahren breitet sich die aus Südostasien stammende Aedes Mücke oder Tigermücke genannt, auch in Europa aus. Diese Mücke kommt mit dem veränderten Klima in Europa gut zurecht, und wird hier immer heimischer. Sie ist Überträger verschiedener Krankheitserreger wie bestimmter Fadenwürmer (Dirofilarien) und zahlreicher Viren. Man geht von einem Übertragungspotenzial aus, das mehr als 20 Viren umfasst, darunter die humanpathogenen West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren. Diese Infektionen enden nicht tödlich, aber haben meist schwere Kranheitsverläufe. In Deutschland sind noch keine Infektionen durch den Stich einer Tigermücke nachgewiesen worden, aber sie breitet sich immer weiter aus.
Die durch Zeckenbisse ausgelöste FSME-Hirnhautentzündung hingegen nimmt in Deutschland zu. Das RKI veröffentlicht eine jährlich aktualisierte Karte der FSME-Risikogebiete in Deutschland.
Auch die nächsten Pandemien sind vorprogrammiert, warnen Wissenschaftler und die WHO. Sie könnten noch weit gefährlicher sein als Corona. Viren und Bakterien werden durch den auftauenden Permafrost in Sibirien ebenfalls zur Bedrohung.
Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege und Listenkandidatin der PIRATEN NW zur Landtagswahl kommentiert:
„Der Klimawandel wird zur größten Bedrohung für die Gesundheit von Menschen weltweit. Auch der Weltklimarat spricht in seinem Bericht vom 05. April angesichts der seit Jahren steigenden Treibhausgasemissionen eine deutliche Warnung aus: Um das 1,5-°C-Ziel noch zu erreichen, sind sehr schnell einschneidende Maßnahmen notwendig. Neben dringend notwendiger globaler Reduktion der Emissionen müssen wir das Bewußtsein fördern, dass gesunde Ernährung (fleischarm oder fleischlos) und mehr Bewegung (z.B. das Fahrrad für den Arbeitsweg nutzen), unserem eigene Körper gut tun, aber auch dem Klima. Politik muss das fördern und gestalten.“
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